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„Beim Neubau an einem Strang ziehen“

Der Schulverband Nördliche Badische Bergstraße wird mit einer klaren Haltung beim Kultusministerium vorstellig: BIZ-Neubau am neuen Standort – alter Standort wäre „voller gesundheitlicher und ökonomischer Unwägbarkeiten“

Hemsbach/Laudenbach/Weinheim. „Mit gesundem Menschenverstand beurteilt und nach den aktuellen objektiven Erkenntnissen gibt es keinen einzigen Grund, der dafür spricht, am alten Standort zu bleiben.“ Für Hemsbachs Bürgermeister Jürgen Kirchner, Laudenbachs Bürgermeister Hermann Lenz und Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just, der jetzt die Große Kreisstadt im Schulverband Nördliche Badische Bergstraße vertritt, ist die Sache klar: Wenn sie demnächst in Stuttgart bei der baden-württembergischen Kultusministerin Susanne Eisenmann vorstellig werden, um über eine Förderung des BIZ-Neubaus zu verhandeln, ist es erforderlich, dass die Akteure vor Ort eine gemeinsame Haltung einnehmen. Es sei zwingend nötig, dass eine Sanierung am alten Standort, die immer wieder von einzelnen politischen Vertretern ins Gespräch gebracht wird, ausgeschlossen wird. Das bekräftigten die drei Bürgermeister am Donnerstag (23. Mai) auf einer Informations-Veranstaltung für die Mitlieder des Schulverbandes und der beteiligten Gemeinderatsmitglieder.

Rückendeckung erhielten die Rathauschefs von den Vertretern der Fachbehörden und Gutachtern der Karlsruher Firma Arcadis.

Dass sich unter dem Bildungszentrum (BIZ) eine alte Sondermülldeponie befindet, deren Altlasten bei Eingriffen in den Baugrund gefährliche Schadstoffe freisetzen können, ist nicht neu: Es ist historisch und physisch nachgewiesen. Untersuchungen belegen, dass seinerzeit etwa 250.000 Kubikmeter belastetes Material eingelagert wurden; das entspricht etwa sieben Fußballfeldern mit fünf Metern Höhe. Aus heutiger Sicht ist die Standortwahl völlig unverständlich. In Fachkreisen hat der heutige BIZ-Standort sogar eine unrühmliche Berühmtheit als einzige Schule in Baden-Württemberg, die auf einer Mülldeponie gebaut worden ist. „Es muss uns bei dem Besuch in Stuttgart gelingen zu verdeutlichen, dass ein Neubau auf einem unbelasteten Gelände für den Schulstandort die, unter gesundheitlichen und ökonomischen Aspekten, einzige sinnvolle Option ist und dass wir aufgrund der besonderen Situation auf eine Sonderförderung abseits der Schulbauförderung angewiesen sind“, so Kirchner, der auch auf die klare Beschlusslage im Schulverband hinweist.

Auch Arcadis plädiert klar für den Standortwechsel. Zudem weisen die Vertreter des Landratsamtes Rhein-Neckar-Kreis auf künftige Unwägbarkeiten hin. Dr. Rainer Schwertz, der Leiter des Gesundheitsamtes, sowie Christiane Siefert, die im Landratsamt für den Gewässerschutz zuständig ist, gaben zu bedenken, dass sich das aktuelle Gutachten ausschließlich auf mögliche Gefährdungen im Rahmen der aktuellen Nutzung am derzeitigen Standort – ohne bauliche Veränderungen – bezieht. Zwar liegen hier keine Hinweise auf potentielle Gefährdungen vor, doch müssen auch die Auswirkungen künftiger Bau- und Sanierungsmaßnahmen berücksichtigt werden. Bei Eingriffen in den Deponiekörper muss nämlich mit gesundheitlichen und ökonomischen Unwägbarkeiten gerechnet werden. Im Falle weiterer baulicher Maßnahmen auf dem ehemaligen Deponiegelände ist eine erneute fachgutachterliche Untersuchung erforderlich.

Kirchner, Lenz und Just betonten, dass für sie – auch nach der klaren Einschätzung der Experten – ein Festhalten am alten Standort aus verschiedenen Gründen nicht in Frage kommt. Dies berge nur „unkalkulierbare Risiken“, die keinem Kostenträger zuzumuten sein.

Der Hemsbacher Bürgermeister zeigte sich erleichtert darüber, was im Fachgutachten bestätigt wird: Ein derzeitiger Schulbetrieb ist sicher – aber eben nur so lange, wie nicht in den Baugrund eingegriffen wird. So könnte es durchaus sein, so Kirchner, dass schon bei ersten vorbereitenden Arbeiten am alten Standort Emissionen freigesetzt werden, die zu einer Auslagerung des BIZ führen könnten.

Einige Wartungsarbeiten am Gebäude seien allerdings schon heute nicht mehr ohne weiteres möglich. Hier müssen im Vorfeld von Reparaturarbeiten erst Auflagen des Arbeitsschutzes erarbeitet und später umgesetzt werden, um eine gesundheitliche Gefährdung der Arbeiter auszuschließen.

Die drei Bürgermeister zeigen sich jetzt aber zuversichtlich, „dass wir mit einer klaren Haltung und guten Argumenten nach Stuttgart fahren und die Kultusministerin von der Notwendigkeit einer Förderung überzeugen können.“

  • SVNBB

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